Michael Köhlmeier – Frankie
Nach 18 Jahren kommt der Großvater aus dem Gefängnis. Und bringt fortan das Leben des 14-jährigen Frankie durcheinander.
Bisher hat der gewitzte Jugendliche mit seiner Mutter, Garderobiere an der Wiener Staatsoper, ein routiniertes, beschauliches Leben geführt. Gemeinsames Tatort-Gucken am Sonntag, mittwochs kocht der Sohn, ansonsten kein Anlass für große Aufregung. Dies ändert sich, als der Großvater nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Weshalb er eigentlich saß, wird man nicht erfahren. Der Großvater verbietet sich jegliche Nachfragen und Frankies Versuche, ihn zu googlen, scheitern daran, dass er nicht seinen richtigen Namen weiß. Manipulativ mischt er sich in Frankies Leben ein, der sich ihm erst versucht, zu widersetzen. Doch strahlt der Großvater auch eine sonderbare Anziehungskraft auf seinen Enkel aus, und bald schon sitzen sie im geklauten Auto mit einer kleinen, rosenverzierten Frauenpistole im Gepäck. Die Fragen, warum und wohin bleiben vorerst auch unbeantwortet.
Ein großartiges Buch aus der Sicht Frankies, aufgeschrieben im feinsten Wiener Schmäh, clever, grotesk und irreführend. Ein großes, kurzweiliges Lesevergnügen!
Und natürlich bestellbar.
Johanna