Mattia Insolia – Die Hungrigen

Die Hungrigen ist eine kleine aber gewaltige Geschichte über die ganz großen Themen: Angst, Enttäuschung, Ohnmacht, Liebe und Wut.
Protagonisten sind die Brüder Paolo und Antonio, 22 und 19 Jahre alt, die seit dem Tod des Vaters und der überstürzten Flucht der Mutter auf sich selbst gestellt sind. Ihr Dasein ist bestimmt von ohnmachtsgleichem Schlaf, Gelegenheitsjobs, Dope und Alkohol. Freundschaften bleiben unverbindlich, und so sind die Brüder, trotz ihrer Verschiedenheit, einander der einzige Grund, weiterzumachen. Andere, auch ferne Verwandte, in dem kleinen Dorf sind Anlass für Provokation und Gewalt. Nichts kann sie befreien aus dem Käfig der Perspektivlosigkeit und Selbstverachtung. Für Paolo ist es die Wut, die ihn stets begleitet wie eine finstere Gestalt, für seinen kleinen Bruder die Angst, die ihn belagert wie ein Dämon.
Ein vermeintlich alltäglicher Blick auf die Geschehnisse in einer süditalienische Kleinstadt, in der Gewalt und Zärtlichkeit eng mit einander verknüpft sind und es der Leser*in schwer machen, jemanden für seine Taten zu verurteilen.
Eindrucksvoll.
Katharina