Britta Teckentrup – Die Schaukel
Die Hauptfigur dieses Kinderbuchs ist eine Schaukel. Sie steht auf einer Wiese hinter einem Strand, von der man freie Sicht auf das Meer hat. Sie besteht aus einem roten, etwas rostigen Gestänge und zwei nebeneinander an Ketten aufgehängten Brettern. Auf ihr und um sie herum geschehen die unterschiedlichsten Ereignisse, treffen sich Kinder auf dem Schulweg oder Erwachsene bei Picknicks und Partys. Sie steht im hellen Sonnenlicht oder unter funkelnden Sternen, mal blüht auf der Wiese der Löwenzahn, und manchmal sieht man das Meer nicht vor lauter Nebel. Seit Jahrzehnten zieht die Zeit über sie hinweg.
Obwohl künstlerisch zu ambitionierte Kinderbücher mich oft etwas argwöhnisch machen, hat mich dieses leise und doch atmosphärisch dichte Buch sofort gefesselt. Seine Bilder duften nach sommerabendlichen Wiesen, sie schmecken nach frischer Luft im Mund und lassen einen wohlig schauern in der Erinnerung daran, wie es war, sich immer höher und höher zu schwingen, bis man abzuheben drohte.
Für Kinder, die wissen, dass Schaukeln das Größte ist, und für Erwachsene, die ahnen, dass man später nur noch selten so hoch fliegt.
Katharina