Yishai Sarid – Siegerin

Den unbedingten Willen zum Sieg und die Fähigkeit zu töten, das bringt die Psychologin Abigail den Soldaten der israelischen Armee bei, wenn sie vor ihren Offizieren Vorträge hält. Kriegstraumata zu überwinden und Soldat*innen wieder einsatzfähig zu machen ist ihr zweites Ziel, wenn sie verstörte Frontkämpfer*innen bei sich in der Praxis therapiert.
Dabei ist Abigail, eine attraktive Frau mittleren Alters und allein erziehende Mutter eines jungen Mannes, eine komplexe und menschliche Figur, voller Zweifel und emotionalem Zwiespalt. Als Abigails Sohn nach seiner Grundausbildung an der Front kämpfen muss, wird ihre Professionalität auf die Probe gestellt.
Dass Gewalt und Erotik eng bei einander liegen können, ist eine Erkenntnis dieses Romans. Überhaupt ist die Konfrontation mit Kriegsführung und Militärroutine durchaus eine Zumutung für uns pazifistisch erzogene Leser*innen, und doch versteht man deren Notwendigkeit für eine erfolgreiche Armee.
Ein harter und vielschichtiger Roman mit einer konsequenten Dramaturgie, knapp und großartig geschrieben. Um so bemerkenswerter, als der Autor sich scheinbar mühelos in die Perspektive seiner weiblichen Hauptfigur versetzen kann.
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