Sergej Lebedew – Das perfekte Gift

Dieser Roman ist, es fällt mir kein besseres Wort ein, TOXISCH!
Drei Figuren treten nacheinander und teilweise auch gleichzeitig und in Rückblicken auf: Ein schon nach Mauerfall übergelaufener KGB-Agent, ein vom russischen Staat beauftragter Wissenschaftler, der während des Kalten Kriegs in Geheimlabors nicht nachweisbares Gift entwickelt hat sowie ein Leutnant des russischen Geheimdienstes, der noch Jahrzehnte später Spuren verwischen soll.
Während sich diese drei in einem klassischen Agenten-Thriller verwickelt sehen, beschleicht die Leser*in ein zunehmendes ganz und gar körperliches Grauen. Gnadenlos und psychologisch glänzend analysiert, wird die Angst greifbar, die noch Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bei den Mitarbeitern des Systems herrscht. Besonders gruselig ist die Erkenntnis, dass alle Protagonisten nur in der Beschränktheit des russischen Überwachungssystems aufsteigen konnten, ja, dass sie noch heute Sehnsucht nach den Schranken und Autoritäten haben, die ihre Existenz rechtfertigen.
Das perfekte Gift wiederum, im Roman auf verniedlichende Weise „Der Debütant“ genannt, wird zur 4. Hauptfigur und treibt dieses Spiel aus Demütigung, Sehnsucht nach Anerkennung und kaltblütigem Mord zu einem unvermeidlichen Höhepunkt.
Ziemlich irre
findet das
Katharina
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