Megan Hunter – Die Harpyie

In der griechischen Mythologie sind Harpyien Frauen in Gestalt von Greifvögeln, die für Zeus Rache üben, indem sie überraschend vom Himmel auf ihre Opfer herunterstoßen und sie in den Tod ziehen. Zur einer solchen wird die Hausfrau Lucy, als sie herausfindet, dass ihr Mann Jake sie betrogen hat. Mit seiner Zustimmung hat sie das Recht, sich drei Mal an ihm zu rächen. Drei Racheakte, die ihr meist spontan einfallen und ihn mit Wucht und Niedertracht treffen.

Erzählt aus der Sicht von Lucy, beginnt damit ein Roman, der zwei Gesichter hat: Einmal die Alltäglichkeit einer gut situierten englischen Middleclass-Familie, nach innen fragil, nach außen unerschütterlich in all ihren gesellschaftlichen Konventionen (oft auch lustig). Das andere ist die Gedankenwelt der HARPYIE und ihre unkontrollierbare Entwicklung in eine dunkle, in sich gekehrte Figur, der man mit einigem Grauen in ihre Vergangenheit folgt.

Ein sehr gekonnt geschriebener, spannender Roman mit einer Hauptfigur, deren Komplexität und Unberechenbarkeit einen in Atem halten. Gar nicht süßliche Osterlektüre!

Katharina

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