Marion Messina – Fehlstart

Marion Messina ist nicht die neue Michel Houellebecq, auch wenn die Kritik sie oft mit ihm vergleicht.
Die Welt ihrer Protagonistin Aurélie ist zwar ebenso gnadenlos, und ihre persönlichen Träume sind aussichtslos gescheitert, aber im Gegensatz zu Houellebecqs zynischer Darstellung der französischen Mittelklassewelt, zu der er selbst gehört, hat Messina die Distanz, Aurélies Lebensumstände zu erkennen, zu schildern und anzuklagen. Seht her! So ergeht es einer Abiturientin aus der Provinz, Tochter von anständigen, aber „kleinen“ Leuten, die in Paris ihr Glück sucht.
Sollten ihre Eltern recht behalten und ein Leben jenseits ihrer eigenen gesellschaftlichen Möglichkeiten steht auch ihrer Tochter nicht zu? Ist Liebe ein überholtes Gefühl? Ist ein Leben in Paris als Studentin mit Mindestlohn machbar? Wenn nicht, sind die lebenswerten Vorteile der Kleinstadt, in die man zurückkehren könnte, nicht gänzlich verschwunden?
Marion Messina ist mit Fehlstart ein intensiver, ultrapräziser Blick auf die politische Gegenwart unserer Gesellschaft gelungen, eindrucksvoll in den Geschehnissen und bedrückend plausibel in seinen Beobachtungen.
Katharina
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