Maren Kames – Hasenprosa
Dieses Buch ist eine poetische, mehrdimensionale Erkundungs- und Entdeckungstour durch Raum und Zeit, durch die Familienbiografie der Erzählerin, in die eigenen seelischen Abgründe hinein, hinauf auf Berge leuchtender Erkenntnis, hinaus in die unvergängliche Schönheit erinnerter Momente. Immer mit dabei der Hase, dieser kindische und doch so bescheid wissende Nervzwockel.
Nein, es gibt keine durchgängige Handlung, doch es gibt Themen und Motive und sehr originelle Gedanken, es geht um Verlust, Identität und die Frage, ob nicht von allem, was wir sind, tun und denken doch etwas bleibt, irgendwo.
Man sollte die Bereitschaft mitbringen, Lesekonventionen über Bord zu werfen, loszulassen, sich auf einen relativ freien Fall einzulassen und mit auf die Reise zu gehen. Das gelingt nicht auf Anhieb, es braucht etwas Übung, doch dann ist es erfüllend und überraschend versöhnlich und tröstlich schön.
Edgar