Lucy Fricke – Das Fest

Dieses Buch ist eine Zumutung.
Für alle, die über 50 sind, für alle, die ihre Zwanziger in Berlin verbracht haben, für alle, die Klischees erkennen, wenn sie sie sehen, für alle, die sich Sentimentalitäten verbieten, wenn sie sich anbahnen.
Es ist die Geschichte von Jakob, der an seinem 50. Geburtstag 24 Stunden erlebt, die ihn mit seinem Leben versöhnen und ihm die Gelegenheit geben, sich zu verzeihen. Und zu kapieren, dass darin Weichen gestellt wurden, die die „Chancenzüge“  unaufhaltbar in die Ferne schickten. Und zu bemerken, dass es Möglichkeiten gibt, in den einen oder anderen doch noch zuzusteigen und verdattert, aber glücklich, am Horizont zu verschwinden.
Lucy Fricke hat – angeblich ganz und gar nebenbei – ein erstaunliches Buch geschrieben, mit dem sie die Leserin geradezu wehrlos macht. Denn trotz aller Berliner Allgemeinplätze, blitzen immer wieder klug beobachtete Wahrheiten und durchschimmernde Möglichkeiten auf. Bescheiden natürlich und ohne viel Glamour, aber, das hat man inzwischen kapiert, mit Größe.
Katharina